Der 9. November ist ein Tag, an dem sich Licht und Schatten deutscher Geschichte berühren: die Ausrufung der Republik, der Fall der Mauer, aber auch die Reichspogromnacht von 1938. Besonders Letztere mahnt uns, wachsam zu bleiben und das Gedenken an die Opfer nationalsozialistischer Gewalt lebendig zu halten.
„Gerade in unserem Bezirk wollen wir diesen Tag nutzen, um aktiv zu erinnern“, so Paul Bahlmann, Fraktionsvorsitzender der SPD Treptow-Köpenick. „Das Schöne ist: Jede und jeder kann mitmachen.“ Traditionell ziehen am 9. November viele Menschen los, um Stolpersteine zu reinigen – jene kleinen Messingquader, die in das Straßenpflaster eingelassen sind und an Menschen erinnern, die von den Nationalsozialisten deportiert und ermordet wurden.
Das Putzen der Stolpersteine ist ein stilles, aber kraftvolles Zeichen gegen das Vergessen. „Mit Schwamm, Wasser und etwas Spülmittel kann jede und jeder einen Beitrag leisten. Eine Blume, eine Kerze oder ein stilles Gedenken vor Ort genügen, um deutlich zu machen: Wir erinnern uns“, so Bahlmann weiter.
Die Stolpersteine machen Geschichte sichtbar – direkt vor unserer Haustür. Sie erinnern an Nachbarinnen und Nachbarn, deren Leben ausgelöscht wurde, und mahnen, dass Demokratie und Menschlichkeit keine Selbstverständlichkeit sind.
„Wenn viele mitmachen, entsteht ein lebendiges, lokales Gedenken in unseren Kiezen – ein klares Signal für Verantwortung, Zusammenhalt und Erinnerungskultur“, betont Bahlmann.
Wer wissen möchte, wo Stolpersteine in der Nähe liegen, findet alle Standorte online unter www.stolpersteine-berlin.de
