Das Bezirksamt wird ersucht, in allen Kabinen von Damen-Toiletten des Bezirksamts mit Publikumsverkehr den mehrsprachigen Abreißzettel “Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen“ des Bundesamts für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben aufzuhängen. Neben bezirklichen Einrichtungen sollen geförderte Einrichtungen zu dieser Maßnahme ermutigt werden. Des Weiteren ist zu prüfen, inwieweit auch in den Toilettenräumen von Männern Hilfsangebote für Gewalt gegen Männer angebracht werden können. Hierbei kann sich an dem „Hilfetelefon – Gewalt gegen Männer“ orientiert werden.
Begründung:
Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ des Bundesamts für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben existiert, um Frauen in akuten oder langfristigen Gewaltlagen rund um die Uhr, kostenfrei, vertraulich und auf Wunsch anonym zu beraten und zu unterstützen – unabhängig von Form oder Herkunft der Gewalt. Die Beratung ist anonym, kostenfrei, in 18 Sprachen und in Gebärdensprache möglich und die Nummer erscheint nicht auf Telefonrechnungen. Das Aufhängen von Infozetteln in Damen-Toiletten öffentlicher Einrichtungen ist sinnvoll, da es einen niedrigschwelligen, diskreten Zugang zu Hilfe ermöglicht und betroffene Frauen in einem geschützten, unbeobachteten Raum erreicht.
Da auch Männer Gewalt erleben und Studien zeigen, dass es hier eine weit größere Hemmschwelle gibt, sich Hilfe zu suchen, kann ein Hinweis auf das Hilfetelefon an diskreten Orten wie Toiletten eher wahrgenommen werden und fördert den Zugang zu Hilfe in einer geschützten und diskriminierungsfreien Form.
Neben den Bürogebäuden des Bezirksamtes sind Bibliotheken, Museen, Volkshochschulstandorte, Musikschulen, Jugendfreizeiteinrichtungen, Seniorenfreizeiteinrichtungen und Kultureinrichtungen geeignet, die Informationen auf die Hilfetelefone zu verbreiten.