Treptow-Köpenick hat in den Morgenstunden des 9. September eine der größten Krisen der letzten Jahre erlebt: Ein politisch motivierter Brandanschlag auf zwei Strommasten in Johannisthal führte zu einem massiven Stromausfall, von dem zeitweise über 50.000 Haushalte betroffen waren – viele davon mehr als 60 Stunden. Bezirksbürgermeister Oliver Igel verurteilte die Tat scharf und würdigte in seiner Rede vor der Bezirksverordnetenversammlung den beispiellosen Einsatz aller Beteiligten.
„Polizei, Feuerwehr, Technisches Hilfswerk, BVG, die Hilfsorganisationen und zahlreiche Ehrenamtliche haben Übermenschliches geleistet“, betonte Igel. „Sie haben trotz ausgefallener Notrufe mobile Wachen eingerichtet, Betreuungspunkte geschaffen und ein Bürgertelefon rund um die Uhr besetzt. Ohne ihren schnellen und besonnenen Einsatz hätte diese Krise weit gravierendere Folgen gehabt.“
Bereits kurz nach dem Anschlag aktivierten Bezirk und Land bewährte Bevölkerungsschutz- und Katastrophenschutzstrukturen. Einsatzstäbe koordinierten Notmaßnahmen, richteten Anlaufstellen für hilfsbedürftige Menschen ein und sicherten Pflegeheime. Pflegebedürftige, Familien mit Kleinkindern und andere besonders gefährdete Gruppen erhielten gezielt Unterstützung. Auch das Bezirksamt reagierte flexibel: Mitarbeitende übernahmen Dienste am Bürgertelefon, boten Sprechstunden unter freiem Himmel an und verlegten kurzfristig Termine, damit Verwaltungsleistungen weiterlaufen konnten.
Igel hob hervor, dass Haupt- und Ehrenamtliche Hand in Hand arbeiteten und der Zusammenhalt im Bezirk vorbildlich sei. „Diese Krise hat gezeigt, wie stark Treptow-Köpenick in Ausnahmesituationen zusammensteht. Dafür danke ich jeder Helferin und jedem Helfer von Herzen“, so der Bürgermeister.
Am Rande verwies Igel darauf, dass auch der neue WhatsApp-Kanal des Bevölkerungsschutzes, zufällig kurz zuvor gestartet, während des Stromausfalls stark wuchs und sich als zusätzlicher Informationsweg bewährte.