Sorge um die Gedenkstätte Köpenicker Blutwoche 

Die SPD-Fraktion reagiert besorgt auf den öffentlich noch nicht bekannt gegebenen Rückzug aller wissenschaftlichen Experten aus dem Kuratorium der Gedenkstätte Köpenicker Blutwoche. Das Kuratorium war auf einen Antrag von SPD, Linken und Grünen und einen darauffolgenden BVV-Beschluss im Januar 2016 durch das Bezirksamt eingerichtet worden. Ziel war es, die Gedenkstätte in der Puchanstraße als einen zentralen Ort der bezirklichen Erinnerungskultur für die historische Bildungsarbeit in Treptow-Köpenick zu sichern. 

Die Gedenkstätte befindet sich im ehemaligen Köpenicker Amtsgerichtsgefängnis, in dem während der Köpenicker Blutwoche im Juni 1933 mehrere hundert politische Gegner der Nationalsozialisten durch die SA massakriert und terrorisiert wurden. 

Peter Groos, für die SPD-Fraktion Mitglied des Kuratoriums, bedauert die Entscheidung der Wissenschaftler und sieht Bezirksstadtrat Marco Brauchmann in der politischen Verantwortung: „Die Unzufriedenheit der Historiker und Gedenkstättenexperten war schon länger spürbar. Sie haben den ernsthaften Willen des Bezirksamtes vermisst, sich für die Gedenkstätte in die Bresche zu schlagen.“ 

Wenn das Ziel perspektivisch nicht näher komme, so Groos weiter, stelle man sich unweigerlich irgendwann die Frage nach dem Sinn der ehrenamtlich investierten Zeit. So sei es wohl auch hier gewesen. „Herr Brauchmann als der verantwortliche Bezirksstadtrat hätte die Gefahr sehen und gegensteuern müssen. Soweit hätte es nicht kommen dürfen.“ 

Höchstes Ziel müsse es nun sein, den Schaden für die bezirkliche Erinnerungskultur und für die Arbeit der Gedenkstätte in der Puchanstraße zu begrenzen. Zu einer Sondersitzung sei das Kuratorium inzwischen einberufen worden, eine Information der übrigen Mitglieder über die Entwicklung bislang leider nicht erfolgt.

Für Rückfragen können Sie sich bei Peter Groos unter peter.groos(at)spd-fraktion-tk.de melden.