SPD-Fraktion Treptow-Köpenick: Bezirk muss Vorsorge für Betroffene von Long COVID treffen

Berlin, 14. November 2022 – Die SPD-Fraktion Treptow-Köpenick ersucht das Bezirksamt Treptow-Köpenick Maßnahmen zu ergreifen, um Betroffenen von Long COVID zielgenaue Hilfsangebote unterbreiten zu können.

Alexander Freier-Winterwerb, Bezirksstadtrat für Jugend und Gesundheit, erläutert die Ausgangslage: „Mittlerweile wurden über 75.000 Menschen in unserem Bezirk mittels eines PCR-Tests positiv auf COVID getestet. Darüber hinaus müssen wir von einer Dunkelziffer ausgehen, die zwei bis drei Mal so hoch ist. Daher müssen wir unsere Hilfsangebote zielgenau bündeln und Leerstellen zur Behandlung von Long COVID beheben.“

Grit Rohde, Vorsitzende des Ausschusses für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Teilhabe und Inklusion, unterstreicht die Dringlichkeit des Antrages: „Long COVID ist ein wachsendes Problem. Viele Betroffene und ihre Angehörigen fühlen sich hilflos. Wir wollen mit einem bezirkseigenen Angebot einen ersten Schritt auf Betroffene zugehen. Ihnen einen ersten Anlaufpunkt für ihre Ängste und Bedürfnisse bieten.”

Der Antrag der SPD-Fraktion sieht vor, die unterschiedlichen Hilfsangebote für Menschen zu bündeln, die unter Long COVID bzw. Post-COVID leiden. Im Fall von Leerstellen sollen neue Hilfsangebote geschaffen werden.

Hintergrund

Die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V. gibt in ihrer S1-Leitlinie Post-COVID/Long-COVID [1] an, dass bis zu 15 Prozent aller Personen, die sich mit dem Corona-Virus infiziert haben, anschließend an Post-COVID leiden. Studien gehen allerdings von höheren Betroffenenzahlen [2] aus. Doch die Identifikation und Behandlung einer Post-COVID-Erkrankung stellt derzeit selbst für Mediziner:innen eine Herausforderung dar, da es keine einheitliche Behandlung für die unterschiedlichen Spätfolgen gibt. Durch eine Corona-Infektion können bis zu zehn Organe [3] schwer geschädigt werden und es gibt über 200 beschriebene Post-COVID-Symptome [4]. Aufgrund der Komplexität erfordert eine Diagnose eine enge intersektorale, interdisziplinäre und multiprofessionelle Zusammenarbeit, wie der Expert:innenrat der Bundesregierung [5] festgestellt hat. Daher drängt dieser bereits seit Mai 2022 auf die „Etablierung flächendeckender, intersektoraler und interdisziplinärer Versorgungsstrukturen für Betroffene aller Altersgruppen“. Die SPD-Fraktion Treptow-Köpenick strebt mit ihrem Antrag an, die Maßnahmen und Ziele des Expert:innenrats der Bundesregierung im Bezirk umzusetzen, um vor Ort Betroffenen die bestmögliche Versorgung zu gewährleisten.

Der Antrag wird in der kommenden Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung am 17. November 2022 behandelt. Eine Übersicht über alle Anträge der Fraktion sowie Statements finden sie auf der Website der SPD-Fraktion Treptow-Köpenick.

Für Rückfragen wenden Sie sich gern an Paul Bahlmann (Fraktionsvorsitzender und Sprecher für Soziales): Paul.bahlmann@spd-fraktion-tk.de

[1] https://register.awmf.org/assets/guidelines/020-027l_S1_Post_COVID_Long_COVID_2022-08.pdf

[2] https://www.spiegel.de/gesundheit/coronavirus-wie-oft-long-covid-verschiedene-altersgruppen-trifft-a-1b1fed8d-2208-456d-aaa8-fe9b224bf0e7?sara_ecid=soci_upd_wbMbjhOSvViISjc8RPU89NcCvtlFcJ

[3] https://www.thelancet.com/journals/eclinm/article/PIIS2589-5370(21)00299-6/fulltext

[4] https://www.apotheken-umschau.de/krankheiten-symptome/infektionskrankheiten/coronavirus/was-verursacht-long-covid-neue-erkenntnisse-aus-der-forschung-899171.html

[5] https://www.bundesregierung.de/resource/blob/975196/2040048/feffdcc21a9892def37df142e4feb9b6/9-stellungnahme-long-covid-data.pdf?download=1

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